Wiesengriener

Schutzstatus:Trockenwiese und -weide von nationaler Bedeutung (TWW), kommunale Naturschutzzone, kantonales und kommunales Naturobjekt
Fläche:0.9 ha

Beschrieb

Die Böschung am rechten Ufer (in Fliessrichtung) der Wiese zwischen dem Mühlenmattweg und dem Wieseufer ist besonders wertvoll und ist im Bundesinventar der Trockenwiesen und ‐weiden (TWW) aufgeführt. Dieses Gebiet bietet trotz seiner geringen Grösse zahlreichen Arten trockenwarmer Standorte einen Lebensraum. Durch kleinräumige Unterschiede in der Wasser- und Nährstoffversorgung entsteht ein vielseitiges Vegetationsmosaik, das die ökologische Bedeutung dieses Abschnitts unterstreicht. Der Flurname Wiesengriener bedeutet «Kiesbänke der Wiese».

© Frank Maike, www.frankmaike.com

Geschichte

Vor über 100 Jahren wurde der Fluss Wiese begradigt, um mehr Landfläche zu gewinnen und einen besseren Hochwasserschutz zu gewährleisten. Diese Massnahmen führten dazu, dass der Fluss heute in einem künstlichen Flussbett verläuft. Die Böschungen entlang des Flusses wurden damals mit Douglasien, Eichen und Robinien bepflanzt. Einige Bäume der ursprünglichen Baumreihen sind noch erhalten, darunter zwei mächtige Eichen, die heute noch an der Böschung des Wiesengriener stehen. Seit der Begradigung hat sich die Böschung am rechten Ufer der Wiese zu einem besonders wertvollen Standort für trockenheits- und wärmeliebender Arten entwickelt. Dieses Gebiet bietet nun zahlreichen seltenen und bedrohten Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum.

Tiere

Die Böschung am rechten Ufer der Wiese ist ein Paradies für zahlreiche Insekten und Wirbellose. Besonders bedeutend sind die Heuschreckenarten wie die Blauflügelige Ödlandschrecke, Westliche Beissschrecke, Weinhähnchen, Buntbäuchiger Grashüpfer und die Feldgrille. Auch wärmebedürftige Schneckenarten, wie die Dreizahnturmschnecke, Karthäuserschnecke, Zylinderwindelschnecke, Quendelschnecke und das Moospüppchen finden hier ihren Lebensraum. Bemerkenswert sind zudem die grossen Vorkommen von Kleiner Feuerfalter und Schachbrettfalter.

Pflanzen

Die Böschung zeichnet sich durch ein vielseitiges Vegetationsmosaik aus. Hier wachsen zahlreiche seltene und bedrohte Pflanzenarten wie das Mauer-Felsenblümchen, Kleine Sauerampfer, der Rundblättriger Storchschnabel, der Saat-Mohn, das Silber-Fingerkraut, die Dunkle Königskerze, die Traubige Bisamhyazinthe, der Felsen-Mauerpfeffer, die Wald-Platterbse und der Schmalblättrige Doppelsame.

Beobachtungs- und Besuchtipps

Für Besuchende bietet die Böschung des Wiesengriener vielfältige Möglichkeiten für Naturbeobachtungen. Besonders lohnenswert sind Spaziergänge auf dem Damm im Frühjahr und Frühsommer, wenn die Pflanzenwelt und Schmetterlinge in voller Pracht zu sehen sind. Im Sommer folgen dann die Heuschrecken mit ihren charakteristischen Gesängen.

Verhaltensregeln in Naturschutzgebieten

Menschen und Hunde verlassen die Wege nicht.

Damit respektieren wir den Lebensraum von Tieren und Pflanzen.

Natur geniessen ohne Lärm.

Lärm scheucht Tiere auf und verursacht Stress.

Keine Pflanzen und Pilze pflücken sowie Tiere fangen.

Damit bleibt die Schönheit der Natur auch für andere Besuchende sichtbar.

Kein Füttern von Wildtieren oder Aussetzen von Tieren.

Wildtiere finden hier genug Futter, ausgesetzte Tiere können das ökologische Gleichgewicht erheblich stören.

Weitere Regeln und Hinweise

Radfahren und Reiten ist nur auf dem Mühlenmattweg gestattet.

Feuer und Grillieren ist nur an dafür vorgesehenen Stellen erlaubt.