Der Landschaftspark Wiese hat für verschiedene Lebensräume und Arten eine besondere Bedeutung und nimmt aufgrund seiner Ausdehnung und Lage auch im übergeordneten Biotopverbund einen wichtigen Stellenwert ein. Einerseits führen Vernetzungskorridore entlang der Böschungen und Uferbereiche der Wiese flussauf- und flussabwärts Richtung Rhein und Lörrach. Weil der Landschaftspark im «Nadelöhr» zwischen Hochrhein und Oberrhein liegt, ist es besonders wichtig, dass Vernetzungsachsen über die Grenzen hinweg funktionieren. Andererseits verbinden die grossflächigen für den Landschaftspark Wiese typischen Offenlandlebensräume, bestehend aus artenreichen Wieseflächen und Obstgärten. Der Landschaftspark verbindet wertvolle Lebensräume am Tüllinger Berg im Nordwesten, am Dinkelberg im Osten sowie über das Bäumlihof-Areal und Friedhof am Hörnli in Richtung Grenzach. Auch die wichtigste Vernetzungsachse für Amphibien, Libellen und andere Gewässertiere verläuft durch die wertvollen Lebensräume (Gewässer und Landlebensräume) der Wiese-Ebene zum Bäumlihof-Areal und Friedhof am Hörnli hin bis zum Autal (Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung).
Der sogenannte Biotopverbund stellt das ökologische Netz zwischen gleichartigen Lebensräumen dar. Grundsätzlich ist ein Verbund von jedem Lebensraumtyp wichtig (z. B. von Wiesen mit Wiesen, von Wäldern mit Wäldern, von Weihern mit Weihern), denn isolierte oder zerschnittene Lebensräume stellen nebst der direkten Zerstörung eine der grössten Gefahren für die Biodiversität dar.
Ein funktionierender Verbund hingegen erhöht die langfristige Überlebenschance der ansässigen Tier- und Pflanzenarten, da der Gen-Austausch zwischen den Individuen einer Teilpopulation ermöglicht wird. Dies verhindert, dass eine Art genetisch verarmt oder gar ausstirbt. Zudem sorgt der Biotopverbund dafür, dass Lebensräume neu besiedelt werden können. Hindernisse oder gar weite Distanzen zwischen gleichartigen Lebensräumen, die für die typischen Zielarten nicht überwindbar sind, sind zu unterlassen oder mit entsprechenden Massnahmen oder Trittsteinbiotopen zu verbessern.
Mehr zum Thema «Naturschutz»