Posten 2: Landwirtschaft

Seit Jahrhunderten wird auf den fruchtbaren Böden der Wiese-Ebene Landwirtschaft betrieben. Nach und nach wurde der breit mäandrierenden Wiese immer mehr Land abgerungen. Die kleinparzelligen Flächen wurden als Wiesen, Weiden, Baumgärten, für den Rebbau sowie als Äcker und Gärten genutzt. Als die früher immer vorhandene Hochwassergefahr durch die Kanalisierung der Wiese gebannt war, dehnte sich die Landwirtschaftsfläche abermals aus, aber auch der Grundwasserspiegel sank. Man begegnete dem fehlenden Wasser im Boden mit der systematischen Bewässerung des Landes mittels des Wässergrabensystems, welches die sogenannten Wässermatten mit einem ausgeklügelten Verteilschlüssel mit dem Wasser der Dorfbäche und mit Wiesewasser aus den «Teichen» versorgte. Im beginnenden zwanzigsten Jahrhundert gewann die Trinkwassergewinnung in den Langen Erlen rasch an Bedeutung. Dies hatte auch einschneidende Beschränkungen für die Landwirtschaft zur Folge. Die bewirtschafteten Flächen gewannen stetig an Grösse, und die möglichen Hilfsstoffe für den Pflanzenschutz mussten zum Schutz des Grund- und Trinkwassers rigoros eingeschränkt werden.

Heute teilen sich noch drei grosse Bauernbetriebe die extensive Bewirtschaftung der offenen und weiträumigen Flächen im Schweizer Teil der Wiese-Ebene. Vorherrschend sind heute grosse Wiesen für die Raufuttergewinnung, Weiden bei einem allerdings stetig abnehmenden Tierbestand, Ackerflächen, wo dies die Bodenbeschaffenheit und der Grundwasserschutz zulassen, sowie ausgedehnte ökologische Ausgleichsflächen, welche besonders in den Brunnenbereichen, aber auch zunehmend in den Flächen zur Grundwasseranreicherung der IWB sehr wertvolle und artenreiche Naturobjekte entstehen liessen. Das Mattfeld auf Weiler Seite ist heute durch intensiven Gemüseanbau, Ackerbau und extensive Graslandnutzung geprägt. Sukzessiv wird auf städtischen und privaten Flächen die intensive Landbewirtung eingestellt und einer extensiven Nutzung zugeführt. Ziel ist ein Mosaik verschiedener Nutzungen mit dem Schwerpunkt auf eine extensive Landwirtschaft.

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